Ist Müll so ein großes Ding beim Pouring? Wieso? Was muß ich beachten, wie kann ich ihn vermeiden?
Müll wird zunehmend ein großes Thema und die Vermeidung desgleichen. Gerade bei dieser „schmutzigen“ Art der Kunstgestaltung ist es in meinen Augen wichtig sich mit diesem Thema im Vorfeld zu beschäftigen. Ich will im folgenden Dir Tips und Hinweise geben, wie Du bewußt damit arbeiten kannst und den Müll auf ein Minimum reduzieren kannst.
Plastik oder Pappbecher?
Plastik ist nicht mehr angebracht. Lange Zeit habe ich selbst auch Plastikbecher genutzt, um meine Farben anzumischen, wie Du einigen älteren Bildern entnehmen kannst. Das Argument, dass einige für Plastikbecher liefern sind klar zwei: der niedrige Preis für eine große Abnahmemenge und Pappbecher können schneller aufweichen.
Ja, gegen den verhältnismässig günstigen Preis kann ich schlecht etwas sagen. Aber in der Regel sind die Plastikbecher sehr dünn und dadurch wenig belastbar. Wenn Du manchmal ebenso ungeschickt bist, wie ich, dann hast Du mitunter schon beim Becher voneinander trennen einen kaputt gemacht. Der Pappbecher ist robuster und hält auch mal einen festen Handgriff aus. Den Mythos, dass die Pappbecher schneller aufweichen kann ich nicht bestätigen. Ich arbeite viel, leider noch nicht ausschließlich mit Pappbechern und habe in diese Richtung noch nie Probleme gehabt.
Ich persönlich habe noch einige Plastikbecher, die ich von meiner Mutter bekommen habe und nun nach und nach aufbrauche. Bei Neuanschaffung von Bechern achte ich jedoch darauf nur noch Pappbecher zu kaufen.
Nutze einen Pappbecher ruhig mehrere Male. Worauf Du achten solltest bei mehrmaligem Gebrauch ist, dass sich nicht einzelne Stückchen, Farbreste vom Boden oder der Becherwand lösen und in die Farbe gelangen. Diese müssest Du sonst wieder nervig von der Leinwand entfernen. Keiner mag Bröckchen alter Farbe in seinem Bild. Wenn Dein benutzter Becher beschichtet ist von innen, kannst Du mitunter die Farbe einfach abziehen und somit besser weiterbenutzen als Gefahr zu laufen, dass Du Deine Farbe verunreinigst.
Welche Alternativen zu den Standardbechern kannst Du nutzen?
Natürlich kannst Du diverse Alternativen nutzen. Bevor Du einen leerer Joghurtbecher oder ein leeres, sauberes Marmeladenglas in den Gelben Sack oder in den Glasmüll gibst, kannst Du diese zum Mischen Deiner Farben prima nutzen. Geb in Deinem Freundeskreis und Deiner Familie Bescheid die Becher zu sammeln und so kannst Du zusätzlichen Plastikmüll vermeiden und das nutzen, was bereits im Umlauf ist. Aber auch den Papp-, Joghurtbecher und das Marmeladenglas solltest Du irgendwann entsorgen.
Um sich nicht permanent mit den Bechern rumzuschlagen, nutzen einige Pourer auch gerne alte, leere Ketchup- oder Mayonnaiseflaschen oder gar von mir beschriebene Squeezeflaschen. Die Farbe soll in diesen soweit frisch bleiben, ohne eine „Haut“ obenauf zu bilden. Schütteln vor Gebrauch und sie kann wohl sofort wieder eingesetzt werden. Wers mag. Mein Fall ist es nicht. Denn auch irgendwann sind diese Flaschen alle und müssen in irgendeiner Form trocknen oder gar gereinigt werden, bevor sie erneut verwendet werden können.
Das Auswaschen der Becher ist ein großes No – Go. Warum?
Was man jedoch auf KEINEN Fall tun solltest, ist die Becher auszuwaschen. Die Farbe darf nicht ins Abwasser gelangen. Bei der Verwendung von Floetrol oder ähnlichen Klebern droht sogar Verstopfungsgefahr der Rohre. Aber Becher mit getrockneter Farbe dürfen über den Hausmüll entsorgt werden, würden aber zu Verunreinigung des Abwassers führen.
Mitunter kannst Du die getrocknete Farbe vom Rand des Bechers regelrecht abpellen. Glücklicherweise können auch diese Farbpellen aus Deinem Becher mit Deinem Hausmüll entsorgt werden.
Die Farbpellen, so genannte Acrylskins in der Auffangschale kannst Du jedoch wiederverwerten, wenn Du möchtest. Aus diesen „Skins“ (= Häuten) kannst Du hervorragend Schmuck herstellen. Hierauf gehe ich später noch einmal seperat ein, denn auch diesem Thema möchte ich mich ausführlich widmen.
Das heißt jedoch für mich, dass ich die Acrylhaut abziehe und vorsichtig zur Aufbewahrung in eine Folie lege. Die restlichen Farbkleckse entsorge ich mit dem Müll.
Ich muß meine Squeezeflasche reinigen! Was mach ich jetzt?
Sollte ich wirklich einmal in die Verlegenheit kommen eine Squeezeflasche auswaschen zu müssen, gibts hier einen Tip, der sich bei vielen Pourern bewährt hat:
Nimm einen Eimer mit wenig Wasser und nutze diesen zum Auswaschen der Flaschen. Stelle Dir nebenan einen Eimer extra mit nichtklumpendem Katzenstreu. Das „Abwaschwasser“ kannst Du dann hier hinein entsorgen. Wenn der Streu „gesättigt“ ist, kannst Du ihn im Hausmüll entsorgen.
Hättest Du das gedacht?
Für Dein Hobby, dass echt dreckig sein kann, ist das Thema Müll nicht zu unterschätzen. Trotz allen Vorsichtsmaßnahmen ist es immer wichtig bewußt zu arbeiten, in meinen Augen. Wieviel Frabe brauche ich für diese Bild wirklich? Habe ich zu viel Farbe angemischt und was mache ich nun damit? Sind Fragen, deren Antworten Du Dir vorher selbst gegeben haben solltest, damit Du für diese Fälle vorbereitet bist. Entscheide Dich worin Du Deine Farben anmischen willst, ob Du mit Flaschen arbeiten möchtest oder „nur“ mit Bechern. Mit entsprechender Planung im Vorfeld kannst Du das Thema Müll soweit reduzieren und bewußt angehen, dass Du kein allzu großes schlechtes Gewissen mehr haben mußt. Hast Du noch andere Tips zur Vermeidung von Müll oder mit der Wiederverwendung von Resten? Hinterlasse mir einen Kommentar, ich bin gespannt auf Deine Tricks und Möglichkeiten.
Hallo,
ein toller Beitrag mit guten Ideen! Schmuck aus den Farbskins herzustellen, finde ich super 😀 Muss man beim Abziehen etwas beachten, damit alles in einem Stück abgeht?
Viele Grüße!
Hallo zurück Paula,
das Abziehen der Farbskin ist kein Problem, wenn der Untergrund zum Beispiel eine Plastikbox, eine Silikonmatte oder so etwas wie Backpapier ist. Auf Papier dieses zu Lösen ist ein Alptraum und schier unmöglich. Aber grundsätzlich kannst Du sie in der Tat vorsichtig so abziehen ohne große Probleme.
Lieben Gruß, Ulla von PouringPaws